Gaukeley
„Wer eine Zipfelmütze trägt, einen bunten Mantel überstreift und dazu ein blödes Gesicht
macht, ist noch lange kein Narr“, sagt Micha Rhein von der Band In Extremo. Der Rocker weiß, wovon er spricht, denn er ist selbst lange als Gaukler herumgetingelt.
Das Wort „Narr“ ist in seiner etymologischen Bedeutung ungeklärt. Wo kommen sie also her, die Narren? Wir wissen es nicht, sie sind da – wie der wundervolle Kollege Narrenkai. Wimsal beispielsweise riskiert eine Begegnung, er versucht sich zu zeigen und nicht närrisch zu sein. Er hält dem Publikum keinen Spiegel vor, sondern spiegelt sich selbst im Gegenüber. Manchmal geht er durchs Feuer, ohne eine Fackel zu entzünden, und fordert heraus, ohne eine Performance zu entfachen.
Der Narr ist ein Suchender nach gemeinsamer Sprache mit dem Publikum und der sich verändernden Umgebung; Unterhaltung bedeutet ihm Entführung in die entgrenzte Wirklichkeit. Narr sein ist für Wimsal keine Maskierung, sondern ein Wagnis.
Feuer
„Wimsal, der alte Gaukler und Narr, magnetisiert das Publikum mit seinen Fackeln“, schreibt die Westfalenpost. Sie beschreibt einen Gaukler und Narren, der sein Handwerk versteht.
Wimsal entwickelt seine Performance im und mit dem Publikum, das erleben kann, wie er beispielsweise in einer kleinen mit Schwertern durchstoßenen Holzkiste überlebt, sich von Türmen abseilt oder mit Feuer-Fackeln jongliert.
Im Fatzwerk steckt das Handwerk, und im Possenreißen ist das Gespür für den rechten Augenblick verwunden. Denn das ungebundene Wort muss genauso präzise sein wie der Flug einer Feuerfackel.